Gewalt vorbeugen mit Struktur und Perspektive

Austausch in Chișinău

Wie kann häusliche Gewalt besser verhindert werden? Welche Rolle spielt die Polizei – und was brauchen Beamte und Beamtinnen, um Betroffene wirksam zu unterstützen? Genau darum ging es bei einem zweitägigen Workshop am 28. und 29. Juli 2025 in Chișinău.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Staatssekretär Alexandru Bejan. Auch eine Vertreterin des moldauischen Innenministeriums nahm teil.

Eingeladen waren Polizeibeamte und -beamtinnen aus verschiedenen Regionen Moldaus. Viele von ihnen arbeiten im Streifendienst, in spezialisierten Einheiten oder in Führungspositionen, mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen aus der Praxis.

Fachliche Impulse und konkrete Werkzeuge

Der erste Tag bot ein gemeinsames Fundament: Fachinputs aus Deutschland zu Bedrohungsmanagement, spezialisierten Einheiten, Standardarbeitsabläufen (SOPs) und Opferschutzstrategien. Holger Schmidt, Experte für Prävention beim Polizeipräsidium München, stellte zentrale Ansätze aus der deutschen Polizeiarbeit vor.

Die moldauische Generalpolizei (GPI) präsentierte erste Ergebnisse einer landesweiten Bedarfsanalyse. Auch die Nationale Agentur für den Schutz vor häuslicher Gewalt stellte aktuelle Informationen vor – etwa zum digitalen Fallmanagement und zu Unterbringungsangeboten für Betroffene.

Ein offener Austausch schloss den Tag ab. Dabei wurde deutlich, wie hoch das Interesse an konkreten und alltagstauglichen Lösungen ist.

Gruppenarbeit mit Blick nach vorn

Am zweiten Tag erarbeiteten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen erste Vorschläge: Welche Maßnahmen lassen sich anpassen, weiterentwickeln oder neu denken? Welche Informationen brauchen Einsatzkräfte im Erstkontakt mit Betroffenen? Was braucht es, um auch ländliche Regionen besser zu erreichen?

Besonderes Interesse galt praktischen Formaten – etwa Merkblättern, klaren Einsatzhinweisen oder neuen Schulungsansätzen. Grundlage für die Diskussionen waren unter anderem vorbereitete Materialien mit internationalen Beispielen.

Ein gemeinsamer Schritt

Der Workshop war geprägt von Offenheit, Sachlichkeit und gegenseitigem Respekt. Die Diskussionen haben neue Perspektiven eröffnet – und gezeigt, wie viel Expertise bereits vorhanden ist.
Was bleibt? Der Austausch war ein Schritt nach vorn. Die Ergebnisse dieses Workshops bilden nun die Grundlage für die nächste Phase der fachlichen Zusammenarbeit. Dieser Schwerpunkt wird auch die nächste Phase des EQUALFORCE-Projekts leiten.


Wir danken allen Beteiligten und Inputgebenden für die Offenheit und die engagierte Teilnahme.