Ukrainische Polizeibeamtinnen auf der IAWP-Konferenz in Glasgow geehrt

Kateryna Pavlichenko together with Ukrainian police officers holding the national flag in the conference lobby at IAWP Scotland 2025.

Im September 2025 hatten wir die Ehre, die ukrainische Delegation zur 62. Jahreskonferenz der International Association of Women Police (IAWP) in Glasgow zu begleiten. Mit mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 42 Ländern war die Veranstaltung eine globale Plattform, um Leistungen anzuerkennen, Erfahrungen auszutauschen und die internationale Solidarität unter Frauen in der Polizeiarbeit zu stärken.

Anerkennung auf der globalen Bühne

Die Konferenz begann mit einem außergewöhnlichen Moment für die Ukraine. Gleich am ersten Tag erhielten drei ukrainische Polizeibeamtinnen internationale Auszeichnungen:
Leutnantin Valeriia Bilenets erhielt den Bravery Award für die Rettung von Menschenleben unter Beschuss.
Oberstleutnantin Olha Zinchenko wurde für ihre Arbeit zum Aufbau von Vertrauen zwischen Polizei und Gemeinden mit dem Community Service Award geehrt.
Captain Olena Stavytska erhielt den Officer of the Year Award für ihre inspirierende Führungsstärke und Professionalität.

Diese Auszeichnungen unterstrichen den Mut und die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Polizeibeamten, die trotz der Herausforderungen des Krieges weiterhin ihren Gemeinden dienen. Für uns war es ein bewegender Moment, zu sehen, wie ihr Engagement von einem internationalen Publikum gewürdigt wurde.

Erfahrungsaustausch über Polizeiarbeit in Kriegszeiten

Über die Auszeichnungen hinaus leistete die ukrainische Delegation auch einen wichtigen Beitrag zum fachlichen Dialog auf der IAWP. Die stellvertretende Innenministerin Kateryna Pavlichenko unterstrich die Bedeutung dieser Teilnahme:
„Für die Ukraine geht es bei dieser Veranstaltung nicht nur um berufliche Weiterbildung, sondern auch um die Möglichkeit, die einzigartigen Erfahrungen unserer Polizeibeamten, die sie während des Krieges gesammelt haben, mit der internationalen Gemeinschaft zu teilen.“

Die Ermittlerin Inna Vlasova aus der Region Dnipropetrowsk hielt einen eindrucksvollen Vortrag über die Dokumentation von Kriegsverbrechen, darunter Mord, Folter, Verbrechen gegen Kinder und sexuelle Gewalt. Sie erläuterte, wie ukrainische Ermittler forensische Methoden an Kriegsbedingungen anpassen, unter Beschuss Beweise sammeln und Opfern unter den denkbar schwierigsten Umständen Unterstützung bieten.
Ihre Aussage erinnerte alle Anwesenden daran, dass es bei der Polizeiarbeit nicht nur um die Aufrechterhaltung der Ordnung geht, sondern auch um die Gewährleistung von Gerechtigkeit und den Schutz der Menschenrechte – selbst unter den härtesten Bedingungen eines Konflikts.

Eine Botschaft der Solidarität und Reform

Für uns war die Begleitung der ukrainischen Delegation nach Glasgow mehr als nur eine berufliche Verpflichtung. Es war eine Gelegenheit, Widerstandsfähigkeit und Mut zu erleben und die internationale Sichtbarkeit der ukrainischen Polizeiarbeit in Kriegszeiten zu unterstützen.

Die IAWP bot eine Plattform für Anerkennung und fachlichen Austausch: Auszeichnungen für außergewöhnliche Leistungen und Einblicke, wie die Polizei auch unter extremen Bedingungen weiterhin im Dienste der Bevölkerung stehen kann.

Diese Momente bestärken uns in dem, was unsere Arbeit bei der GS-Foundation leitet: die Stärkung einer bürgerorientierten und menschenrechtskonformen Polizeiarbeit, der Aufbau von Vertrauen durch internationale Partnerschaften und die Kombination von globalem Fachwissen mit lokaler Eigenverantwortung.

Die Anwesenheit der ukrainischen Delegation in Glasgow hat der Welt gezeigt, dass auch in Kriegszeiten Professionalität und Solidarität siegen können. Ihre Leistungen und ihre Geschichten werden die internationale Polizeiarbeit auch in den kommenden Jahren inspirieren.